• May 23, 2025

Selbstregulation als Schlüssel für ein harmonisches Familienleben

    Es gibt Tage, da scheint alles zu viel: Das Kind schreit, die Wäsche türmt sich, dein Kopf ist voller To-dos und du spürst, wie du innerlich immer angespannter wirst.

    Doch genau in diesen Momenten liegt eine wertvolle Chance. Denn wie du als Mutter oder Vater mit deinen Gefühlen, Gedanken und Reaktionen umgehst, prägt euer gesamtes Miteinander.

    Selbstregulation ist dabei kein Nice-to-have. Sie ist der Schlüssel zu mehr Verbindung, Sicherheit und Gelassenheit im Familienalltag.


    Was bedeutet Selbstregulation eigentlich?

    Selbstregulation ist die Fähigkeit, eigene Emotionen wahrzunehmen, zu halten und bewusst zu steuern ohne sie zu unterdrücken oder impulsiv auszuleben.

    Sie bedeutet nicht, immer ruhig zu bleiben. Sondern: dich selbst gut zu spüren, deine Reaktionen einzuordnen und einen liebevollen Umgang mit dir selbst zu finden.

    Das ist besonders im Elternsein entscheidend, denn dein Nervensystem wirkt direkt auf das deines Kindes. Regulation ist also ansteckend.


    Warum deine Selbstregulation so wichtig ist

    Kinder lernen durch Vorbilder. Wenn du in stressigen Situationen bei dir bleiben kannst, vermittelst du Sicherheit – selbst dann, wenn dein Kind gerade außer sich ist.

    Ohne Selbstregulation:

    • reagieren wir impulsiv oder gereizt,

    • verlieren schneller die Verbindung zu uns selbst und zu unserem Kind,

    • verfallen in alte Muster („Ich muss jetzt laut werden, damit ich gehört werde“).

    Mit geübter Selbstregulation:

    • bleibst du klar und ansprechbar,

    • kannst du deinem Kind mit Ruhe begegnen,

    • stärkst du dauerhaft eure Beziehung.


    Reflexionsimpulse: Wie reagierst du in Stressmomenten?

    • Was passiert in deinem Körper, wenn du gestresst bist?

    • In welchen Momenten verlierst du am schnellsten die Geduld?

    • Welche Reaktionen kennst du aus deiner eigenen Kindheit und wie fühlten sie sich damals an?

    Diese Fragen sind kein Grund für Selbstkritik. Sie sind Einladungen zur Achtsamkeit.


    Praktische Beispiele aus dem Alltag

    Situation: Dein Kind zieht sich morgens nur langsam an.

    • Reaktion ohne Selbstregulation: „Jetzt beeil dich endlich!“ (laut, angespannt)

    • Reaktion mit Selbstregulation: Einmal tief atmen, in die Hocke gehen. „Ich sehe, es fällt dir heute schwer. Wollen wir zusammen überlegen, wie wir starten?“

    Situation: Zwei Geschwister streiten lautstark.

    • Reaktion ohne Selbstregulation: „Jetzt hört sofort auf, ihr macht mich wahnsinnig!“

    • Reaktion mit Selbstregulation: Körperhaltung entspannen, Tonfall senken. „Ich höre euch beide. Lass uns kurz zur Ruhe kommen, bevor wir weitersprechen.“

    Diese Momente machen einen Unterschied – nicht nur im Ergebnis, sondern im emotionalen Erleben.


    5 kleine Schritte, wie du deine Selbstregulation stärken kannst

    1. Atem als Anker nutzen

    Dein Atem ist immer da. Drei bewusste, tiefe Atemzüge helfen deinem Nervensystem, sich zu regulieren.

    2. Körpersignale wahrnehmen

    Spüre regelmäßig in dich hinein: Wo sitzt die Anspannung? Was brauchst du jetzt?

    3. Kleine Pausen einbauen

    Auch 30 Sekunden können reichen. Kurz die Augen schließen, einen Schluck trinken, bewusst atmen – das schafft Abstand.

    4. Innere Selbstgespräche beobachten

    Sprichst du mit dir selbst liebevoll oder kritisch? Ersetze innere Vorwürfe durch Sätze wie: „Ich gebe mein Bestes. Ich bin da.“

    5. Bewegung & Regulation im Alltag verankern

    Ein Spaziergang, Tanzen in der Küche, leichtes Stretching – was immer dir hilft, Anspannung zu lösen, darf Platz bekommen.


    Deine Ruhe ist der sicherste Ort für dein Kind

    Wenn du in dich hineinspürst, atmest, fühlst und bewusst reagierst, entsteht Raum. Raum für Verbindung. Raum für neue Wege. Raum für ein Miteinander, das nicht perfekt sein muss, aber lebendig, nah und echt ist.

    Selbstregulation ist ein Prozess. Kein Ziel, sondern eine Haltung. Und sie beginnt immer bei dir – genau hier, genau jetzt.


    📌 Was hast du für dich aus diesem Beitrag mitgenommen?
    Kommentiere oder teile ihn mit jemandem, dem er helfen könnte. Gemeinsam schaffen wir mehr Verbindung – innen wie außen. ❤️

    0 comments

    Sign upor login to leave a comment

    Tanja ist deine Unterstützung für mehr Harmonie im Familienalltag

    Erlebe mit Tanja eine erfahrene Familienbegleiterin, die in über 15 Jahren Praxis Eltern dabei unterstützt hat, eine liebevolle Beziehung zu ihren Kindern aufzubauen. Ihr bindungs- und bedürfnisorientierter Ansatz schafft eine wertfreie Umgebung. Buche jetzt eine persönliche Beratung für ein harmonisches Familienleben!

    Melde dich jetzt zum Newsletter an

    und erhalte regelmäßige Impulse und Angebote.