Emotionale Begleitung beginnt bei dir selbst – Einblick in die FREL-Haltung

Wie oft versuchen wir, unsere Kinder zu begleiten, zu beruhigen oder zu motivieren – und stoßen dabei an unsere eigenen inneren Grenzen? Die FREL-Haltung (Fühlen – Reflektieren – Empathisch Begleiten – Lernen) bietet einen Weg, um Kindern wirklich auf Augenhöhe zu begegnen. Sie beginnt nicht im Außen, sondern in uns selbst.

Die FREL-Haltung ist nicht nur ein innerer Kompass für Eltern – sie ist auch Grundlage einer fundierten Ausbildung für Menschen, die Kinder in ihrer Entwicklung begleiten. Ob als Mutter, Vater oder Fachperson: Diese Haltung verändert nicht, was wir tun, sondern wie wir in Beziehung treten.

In diesem Artikel bekommst du einen Einblick in die Grundhaltung von FREL, mit alltagsnahen Beispielen, Reflexionsfragen und dem Mut zur Selbstverantwortung.

Was bedeutet emotionale Begleitung wirklich?

Emotionale Begleitung ist mehr als Trösten, Erklären oder Reagieren. Es ist ein Prozess der Verbindung. Es geht darum, Kinder in ihren Emotionen wirklich zu halten, ohne sie zu bewerten oder zu übergehen. Doch das gelingt nur, wenn wir selbst innerlich stabil sind.

Deshalb gilt: Begleitung beginnt in dir.

• Bist du innerlich reguliert, wenn dein Kind wütend ist?

• Kannst du präsent bleiben, wenn dein Kind weint?

• Oder triggert dich das Verhalten deines Kindes, weil es alte Themen in dir berührt?

Hier setzt FREL an.

Die vier Schritte der FREL-Haltung im Alltag

1. Fühlen

Was passiert gerade in dir? Welches Gefühl meldet sich? Wut, Angst, Hilflosigkeit, Scham?

FREL lädt dich ein, nichts zu verdrängen, sondern ehrlich hinzufühlen. Denn nur was du spürst, kannst du auch regulieren.

Beispiel: Dein Kind schreit im Supermarkt. Du merkst, wie du innerlich kochst. Statt zu unterdrücken oder sofort zu reagieren, atmest du. Du fühlst die Wut. Und bleibst bei dir.

2. Reflektieren

Woher kommt dein Gefühl? Ist es eine alte Erfahrung? Ein Glaubenssatz? Oder bist du gerade einfach überlastet?

Reflexionsimpulse:

• "Was triggert mich gerade?"

• "Wovor habe ich Angst?"

• "Was hätte ich als Kind gebraucht?"

Diese Fragen helfen, Verantwortung für deine Reaktion zu übernehmen, ohne dich zu verurteilen.

3. Empathisch begleiten

Erst wenn du dich selbst in deinem Gefühl gesehen hast, kannst du dein Kind sehen. Dann kannst du sagen:

• "Du bist gerade sehr wütend. Ich bin bei dir."

• "Das war zu viel für dich, oder? Ich halte dich."

Nicht das Verhalten steht im Fokus – sondern das Bedürfnis dahinter.

Das Kind muss nichts "wegmachen". Es darf sein. Und du auch.

4. Lernen

Jede Situation ist eine Einladung zu wachsen. Für dich und dein Kind. FREL ist keine Methode, sondern eine Haltung. Eine, die dir erlaubt, nicht perfekt zu sein – sondern menschlich.

Fragen zum Lernen:

• "Was nehme ich mit?"

• "Was wünsche ich mir für nächstes Mal?"

• "Was hat heute gut funktioniert?"

Warum diese Haltung so heilsam ist

FREL schafft einen Raum, in dem Fehler willkommen sind. In dem Gefühle Ausdruck finden dürfen. In dem Entwicklung nicht über Leistungsdruck geschieht, sondern über Beziehung.

Kinder, die so begleitet werden, lernen:

• ihre Gefühle zu verstehen,

• sich selbst zu regulieren,

• und anderen empathisch zu begegnen.

Und Eltern erleben:

• mehr Verbindung im Alltag,

• mehr Gelassenheit in Konflikten,

• und eine neue Art von Selbstmitgefühl.

Beziehung statt Reaktion

Die FREL-Haltung ist eine Einladung, dich selbst besser kennenzulernen. Nicht, um "perfekt" zu reagieren. Sondern um echt zu sein. Und um deinem Kind vorzuleben, wie echte emotionale Verbindung entsteht: durch innere Klarheit, Reflexion und Präsenz.

Denn das, was Kinder brauchen, ist kein reibungsloser Ablauf. Sondern ein Gegenüber, das da ist. Ehrlich. Nahbar. Menschlich.

📌 Was hat dich berührt oder zum Nachdenken gebracht? Teile deine Gedanken gern auf Instagram oder mit Menschen, denen dieser Blick guttun würde. Gemeinsam wachsen wir.

✨ Wenn du selbst tiefer einsteigen möchtest, schau dir die FREL-Ausbildung an. Sie bietet dir die Möglichkeit, diese Haltung nicht nur zu leben, sondern auch weiterzugeben.