• Jun 20, 2025

Das innere Kind und deine Reaktionen im Alltag – ein Weg zu mehr Klarheit und Verbindung

    Vielleicht kennst du Situationen wie diese: Dein Kind wirft mit voller Wucht die Bauklötze durchs Zimmer – und du spürst, wie Wut oder Hilflosigkeit in dir aufsteigen. Oder dein Kind widerspricht dir – und du fühlst dich wie in einer alten, innerlich bekannten Szene.

    Unsere täglichen Reaktionen sind oft nicht nur Antworten auf das Hier und Jetzt. Sie sind Spuren unserer Vergangenheit.

    In diesem Artikel tauchen wir gemeinsam tiefer: Wie wirkt dein inneres Kind in deinem Alltag? Und wie kannst du bewusster und liebevoller damit umgehen – für dich und für dein Kind?


    Was ist das „innere Kind“ überhaupt?

    Es gibt nicht “das innere Kind”, sondern viele innere, kleine, verletzte Anteile. Das innere Kind ist ein Begriff für all die Emotionen, Erfahrungen und Prägungen, die wir in unserer eigenen Kindheit gemacht haben. Sie leben in uns weiter – nicht als Erinnerung, sondern als Gefühl.

    • Das innere Kind fühlt sich klein, wenn wir uns abgelehnt fühlen.

    • Es fühlt sich hilflos, wenn wir keine Kontrolle haben.

    • Es wird laut, wenn es früher nie gehört wurde.

    Diese Anteile sind nicht „unreif“. Sie sind Ausdruck dessen, was in uns gesehen, geheilt und gehalten werden möchte.


    Warum das innere Kind besonders im Familienalltag aktiv wird

    Unsere Kinder sind nicht nur kleine Menschen. Sie sind emotionale Spiegel. Sie erinnern uns – bewusst oder unbewusst – an das, was wir selbst erlebt haben.

    Beispiele:

    • Dein Kind ignoriert dich → Du fühlst dich tief verletzt. (Früheres Gefühl: „Ich bin nicht wichtig.“)

    • Dein Kind ist laut und wild → Du reagierst mit starker Kontrolle. (Früheres Gefühl: „Ich muss brav sein, um geliebt zu werden.“)

    • Dein Kind braucht Nähe → Du wirst unruhig. (Früheres Gefühl: „Gefühle überfordern mich.“)

    Diese inneren Dynamiken beeinflussen, wie wir reagieren – und oft merken wir es erst hinterher.


    Reflexionsimpulse: Was lebt in dir weiter?

    💭 Welche Reaktionen von dir kennst du selbst aus deiner Kindheit?

    💭 In welchen Momenten fühlst du dich besonders getriggert?

    💭 Was hätte dein jüngeres Ich in diesen Momenten gebraucht?

    Diese Fragen sind kein Blick zurück mit Schuld. Sondern ein Blick nach innen mit Mitgefühl.


    Wie du bewusster mit deinem inneren Kind umgehen kannst

    1. Erkenne den Unterschied zwischen Jetzt und Damals

    In Stressmomenten kannst du dich fragen: „Bin ich gerade im Heute – oder fühlt sich das an wie früher?“ Diese Frage schafft Abstand. Und Raum für neue Entscheidungen.

    2. Sprich innerlich mit deinem jüngeren Ich

    Begegne deinem inneren Kind in Gedanken:

    • „Ich sehe dich.“

    • „Du bist nicht schuld.“

    • „Ich kümmere mich um dich.“

    Diese Sätze klingen vielleicht ungewohnt – aber sie wirken tief.

    3. Reagiere aus deiner Erwachsenenhaltung

    Wenn du erkennst, dass dein inneres Kind aktiv ist, kannst du dich entscheiden: „Ich bin heute groß. Ich kann anders handeln.“

    Du musst nicht impulsiv reagieren. Du darfst bewusst wählen – in deinem Tempo.

    4. Räume schaffen – für dich und dein Kind

    Selbstregulation, kurze Pausen, liebevoller Rückzug: All das hilft, emotionale Überforderung zu entladen. Für beide.


    Alltagsbeispiele für bewusstes Reagieren

    Situation: Dein Kind ist trotzig und laut.

    🌀 Statt zu explodieren → Innerlich sagen: „Ich bin sicher. Ich muss nicht sofort reagieren.“

    🎯 Dann ruhig, klar und zugewandt sprechen.

    Situation: Dein Kind will nicht allein sein.

    🌀 Statt genervt zu sein → Fragen: „Was macht das in mir so eng?“

    🎯 Dann: Nähe geben – und sich danach selbst Gutes tun.


    Verbindung beginnt in dir

    Dein inneres Kind beeinflusst, wie du fühlst, denkst und reagierst – vor allem im Elternsein. Aber du bist heute erwachsen. Du darfst neu wählen. Neu handeln. Neu fühlen.

    Wenn du dich dir selbst liebevoll zuwendest, entsteht nicht nur mehr Klarheit – sondern auch mehr Verbindung. Für dein Kind. Und für dich.


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